Michigan bis South Dakota
2011 | Michigan/USA | km | |||
30.05.2011/Mo | Traverse City | 0 | |||
31.05.2011/Di | Traverse City | 0 | |||
01.06.2011/Mi | Traverse City | 0 | |||
02.06.2011/Do | Traverse City | 21 | |||
03.06.2011/Fr | Traverse City | 0 | |||
04.06.2011/Sa | Traverse City | 20 | |||
05.06.2011/So | Traverse City | 0 |
Wochenbericht - 30.05.-05.06.2011 USA, Michigan
Am Memorial Day (Montag) haben wir bei wunderschönem und warmen Wetter zusammen mit Kerry, Rick und seinem Bruder John eine Wanderung beim Bass Lake unternommen. Für die Hunde war das ebenfalls ein Paradies – sie waren schwimmen und fast nicht vom Wasser wegzubekommen. Eigentlich wollten wir nur ein paar Tage in Traverse City bleiben – es wurden dann aber 10 Tage daraus. Der Höhepunkt für Ernest war mit Bestimmtheit der Rundflug mit Rick. Es war ein aussergewöhnlich klarer, sichtiger und windstiller Tag. Fliegen ist Rick‘s Hobby und er besitzt ein Flugzeug mit zwei Plätzen aus dem Jahre 1948. Diese Maschine befindet sich in einem einwandfreien Zustand und wurde seit ihrem Jungfernflug bereits 3 oder 4 Mal totalüberholt.
Rick war 38 Jahre lang als Offizier und Kapitän auf grossen Frachtschiffen auf den Grossen Seen tätig und ist seit etwa einem Jahr pensioniert (frühpensioniert). Kerry’s Hobby ist das Kajaken und so war Ernest auch auf dem Wasser unterwegs, während ich mit Rick und den Hunden Spaziergänge unternommen habe. Kerry war als Unterstufenlehrerin in Traverse City tätig, wurde ebenfalls frühpensioniert und spielt heute nebst Geige auch Piano und Mandoline. Sie ist eine sehr, sehr lebhafte Person. Alle zusammen haben wir die grossen Sanddünen von Sleeping Bear Dunes am Lake Michigan besucht und einige weitere Ausflüge und Wanderungen in der näheren Umgebung unternommen.
Auch einige Bars und gutes Essen standen auf dem Programm. Einmal mehr haben wir gesehen, dass die amerikanische Küche enorm aufgeholt hat. Traverse City hat im Übrigen in den USA einen ausgezeichneten Namen, was das Essen anbetrifft. Ernest hat am Sonntag einen weiteren Schulfreund, Craig Sulliven, getroffen und die Abreise wurde deshalb nochmals um einen weiteren Tag verschoben, da am Montag Ernests Geburtstag in einer kleinen Gruppe von alten Freunden gefeiert werden soll. Es war ein sehr eindrücklicher Abend – die Bilder (der nächsten Woche) sprechen mehr als Worte.
Kurzgeschichte 9 – Calou und der freche Chipmunk
Calou hat zusammen mit seiner neuen Freundin Bella den ganzen lieben langen Tag Chipmunks gejagt. Chipmunks sind etwas kleiner als Eichhörnchen und leben in Erdhöhlen oder Baumhöhlen. Wie die Bilder zeigen, hat Calou sogar versucht, einen Baum klein zu kauen, um an die Chipmunks heranzukommen, während dessen der Chipmunk aus dem oberen „Wohnungausgang“ immer wieder ganz frech rausgeschaut hat. Leider war ich mit Fotografieren immer etwas zu spät dran und hab den Chipmunk nie auf das Bild bekommen. Am letzten Tag, kurz vor der Abreise dann ein lautes Gejaule. Rick meinte: „Somebody is seriously in trouble“. Calou kam mit eingezogenem Schwanz und sehr verdattert aus dem Wald gerannt. Offensichtlich hat ihn ein Chipmunk gebissen oder gekratzt, als er wieder einmal einen Erdhöhleneingang „ausgebuddelt“ hat. Gelernt daraus hat er nichts – er geht weiterhin auf Chipmunkjagt sobald ein Wald in Sicht ist.
2011 | Michigan/Wisconsin/USA | km | |||
06.06.2011/Mo | Traverse City | 34 | |||
07.06.2011/Di | Traverse City – St. Ignace | 213 | |||
08.06.2011/Mi | St. Ignace – Grand Marais | 199 | |||
09.06.2011/Do | Grand Marais - Marquette | 193 | |||
10.06.2011/Fr | Marquette – Silver City/Porcupine Mts./Wisconsin | 255 | |||
11.06.2011/Sa | Silver City – Meyers Beach/Bayfield | 218 | |||
12.06.2011/So | Mayers Beach – Cornucopio | 8 |
Wochenbericht - 06.-12.06.2011 USA/Michigan/Wisconsin
Am Montagabend haben wir im Scott’s Harbour Grill bei der Marina in Traverse City Ernest’s Geburtstagsessen eingenommen. Anschliessend ging es zum nahegelegenen Park. Kerry hat Ernest mit dem Dessert und mit Prosecco zum Anstossen überrascht. Das obligatorische „Happy Birthday“-Lied wurde gesungen und Kerry hat uns mit der Violine begleitet. Es wurden Geschichten aus der Collegezeit vor 40 Jahren erzählt und wir haben viel gelacht. Es war ein toller und lustiger Abend zusammen mit unseren Freunden Kerry und Rick, Craig, Chris und John. Am Dienstagmorgen haben wir Abschied genommen – er fiel uns schwer, da wir wirklich eine tolle Zeit zusammen verbringen durften. Nochmals ganz herzlichen Dank an Kerry und Rick für die Gastfreundschaft.
Die Weiterreise führt uns zuerst der Küste des Lake Michigan bis Mackinac und dann weiter der Südküste des Lake Superiors entlang. Wir finden tolle weisse Sandstrände welche zu Spaziergängen einladen und Calou zum Schwimmen animieren. Es gibt zahlreiche schöne „National Lakeshores“ und einige hübsche kleine Städtchen. Am 8.6. haben wir in Grand Marais Ernest’s Geburtstag nochmals gefeiert. Kurz vor der Ankunft in diesem Ort kam ein gewaltiges Gewitter auf und wir haben es gerade noch geschafft unter einem Baum etwas Schutz vor den Hagelkörnern zu finden. Nach etwa einer guten halben Stunde war der Spuk vorbei und es hat merklich abgekühlt – von etwa 25 Grad auf gerade noch 9 Grad runter. Auf dem Parkplatz bei der Bootsanlegestelle haben wir (verbotenerweise) Bob abgestellt. Ein Segelboot war ebenfalls dort und wir haben Bekanntschaft mit Sean und Kristoffer gemacht. Die beiden überführen das neu erstandene Segelboot nach Duluth. Mit den beiden sind wir nach dem Nachtessen im Restaurant (Whitefish und Weisswein) an der Bar im Dunes Saloon (Brewerie von Grand Marais) gesessen und haben auf Ernest‘s Geburtstag mit viel (zu viel) Alkohol angestossen. Bei dickem Nebel und bissiger Kälte sind wir die paar Meter zurück zu Bob gelaufen. Da wir schon vorher wieder die Heizung in Betrieb gesetzt haben, war es sehr angenehm und kuschelig. Calou hat in der Zwischenzeit auf uns gewartet und hat sich wiedermal auf unseren Betten gemütlich gemacht.
Als weiteren Übernachtungsort haben wir Marquette gewählt. Bereits im Jahre 1849 wurde die Stadt vom französischen Missionar Father Jacques Marquette gegründet und wurde dannzumal bereits ein grosses Schifffahrtszentrum. In jeder grösseren Stadt am Südufer des Lake Superiors findet man grosse Stahlladerampen die jeweils wesentlich das entsprechende Stadtbild prägen. Die Eisenbahnzüge fahren voll beladen auf diese riesigen Rampen. Dann werden via seitliche Stahlladerampen, welche einzeln heruntergelassen werden können, die untenstehenden Schiffe beladen (siehe Bilder). In L’Anse findet man eine 10M hohe Statue welche den katholischen Bischof Frederic Baraga darstellen soll. Er kam im Jahre 1830 in diese Region und widmete sein Leben den Indianern. Seinen Übernamen „Snowshoe Priest“ erhielt er, weil er angeblich über 700 Meilen mit seinen Schneeschuhen zu den diversen Indianerstämmen gelaufen ist. Bei Silver City sind wir noch in den „Porcupine (Stachelschwein) Mountains Nationalpark“ gefahren und haben uns den tief im Tal unten liegenden „Lake of the Clouds“ von einer Plattform aus angesehen. Auf der 64 ging es südlich nach Bergland und weiter nach Wakefield, Bessemer zur Grenze nach Wisconsin. Alle diese Orte sind ausgesprochene Wintersportorte wobei vor allem Langlauf und Snowmobilfahren praktiziert wird. Auffallend ist, dass in ganz Michigan ein grosses „Strassennetz“ nur für Snowmobils vorhanden ist. Meist sieht man neben der Hauptstrasse spezielle Wege und Trails für die Snowmobile inklusive Verkehrsschilder welche etwas kleiner sind als die normalen Strassenschilder. Über Bäche gibt es spezielle Brücken oder Stege, ebenfalls nur für die Snowmobile. Ironwood ist die letzte Stadt vor der Grenze nach Wisconsin. Die erste Stadt in Wisconsin ist Hurley. Etwa im Jahre 1884 wurde die Stadt Zentrum für Eisenerzabbau und Holzfällerstadt. Gut 30 Jahre lang boomte es hier und es entstanden an der Hauptstrasse 76 Saloons und Tavernen auf einer Länge von 5 Häuserblocks. Die meisten dieser Saloons stehen noch – das Leben findet aber offensichtlich nur nachts statt. Während unseres Besuches um die Mittagszeit war „tote Hose“. Bei der Durchfahrt durch das „Bad River Indian Reservation“ haben wir einen Demonstrationszug von Indianern sehen können und sinnigerweise sind in diesem (Bad River) Reservat unsere Handys „ausgestiegen“. Das Navigon auf Ernests Iphone funktionierte auf einmal nicht mehr und auf meinem Gerät waren einige der Apps verschwunden. Die Fehler konnten aber beim nächsten Internetzugang mit ITunes wieder behoben werden. In Ashland haben wir bei der Marina parkiert und sind mit den Fahrrädern den schönen und geschichtlich gut dokumentierten Uferweg abgefahren.
Auch hier sehen wir wieder die imposanten Stahlladerampen gleich neben der Marina. Auf der 13 fahren wir Richtung „Apostle Island National Lakeshore“ und finden kurz nach Bayfield (ein fast mondäner Ferienort mit vielen Hotels und Boutiquen) die Meyers Beach mit grossem Parkplatz. Es herrscht hier recht viel Betrieb, da viele Kajak- und Kanufahrer hier ihre Boote wassern und zu den einmaligen Apostle Caves fahren oder den Shore Trail bewandern. Obwohl Übernachten auf den Parkplätzen in den State Parks nicht erlaubt ist, haben wir es wieder einmal trotzdem getan (waren nicht die einzigen!) Es steht eben nicht „Parkieren verboten“ sondern „Campen verboten“ – wir Campieren ja nicht, wir „Parkieren“ nur!! Natürlich ist am frühen Morgen bereits ein Ranger gekommen und hat wohl festgestellt, dass wir hier geschlafen haben. Er meinte, dass wir dies nicht hätten tun sollen, wir aber dies wohl nicht gewusst hätten! Am Sonntagabend haben wir im „Most northern Village of Wisconsin“ in Cornucopia auf dem Parkplatz vor dem Restaurant „Fish Lipps“ mit Erlaubnis übernachtet.
Kurzgeschichte 10 – Wie wird man ein ungeliebtes Gummiboot los?
Das rege Treiben bei der Meyers Beach am „Apostle National Lakeshore“ beflügelte Ernest natürlich unser Gummiboot aufzublasen. Mit Schwimmwesten ausgestattet ging es auf die Bootstour und wiederum wurde es ein kleines Desaster. Das Boot liess sich mit mir und Calou im vorderen Teil kaum Lenken und einige Male sind wir im Kreis rumgefahren. Ernest meinte natürlich, dass dies an mir liege und dass ich nicht einmal auf zwei zählen könne - „Eins“ ist Paddeleinsatz links, „Zwei“ ist Paddeleinsatz rechts usw. Ich würde immer zum Takt rausfallen und sei doch sonst nicht so ungeschickt! Beim Paddeln stelle ich mich aber an wie „weiss ich was“ (gedacht hat er wohl – wie ein Idiot!). Immerhin haben wir es durch die Bucht bis zu den eindrücklichen Caves geschafft. Allerdings bin ich auf der Rückfahrt auf halben Weg ausgestiegen und mit Calou zu Fuss dem Strand entlang zum Parkplatz gegangen. Wir wurden uns dann doch einig, dass das Boot nicht geeignet ist für zwei Personen mit Hund und wir es loshaben (verschenken/entsorgen) wollten. Ernest „liebäugelt“ seit heute mit einem Einerkajak – ein Zweierkajak kommt für ihn nicht in Frage!
Gegen Abend wollte Ernest nochmals alleine mit dem Boot zu den tollen Caves um zu fotografieren. Am Strand haben wir eine Familie getroffen - Vater, Mutter, Grossvater und zwei kleine Kinder und alle waren sie voll begeistert von unserem Gummiboot. Vater meinte, so etwas suchen wir schon lange und finden nichts in dieser Art, wo wir dies herhätten? Sofort haben wir kundgetan, dass wir das Boot verschenken würden und sie es nach Ernest’s Fahrt zu den Caves haben könnten. Sie waren nicht sicher ob wir das ernst gemeint haben und wir waren uns nicht sicher ob sie das Boot tatsächlich wollten. Ernest war dann 1 ½ Stunden unterwegs und die Familie hat tatsächlich auf das Boot gewartet. Das Boot wurde inklusive neuer, vor 2 Tagen gekaufter elektrischer Pumpe und alter Pumpe sowie nach einer kurzen Anleitung, ins Auto gepackt. Der „Deal“ war perfekt, alle waren glücklich und „eleganter“ hätten wir unser Boot nicht loswerden können. Sie wollten uns unbedingt etwas dafür bezahlen und gaben uns 60 Dollar. Eigentlich wollten wir gar nichts dafür – trotzdem, zwanzig Dollar haben wir behalten und je zwanzig Dollar den beiden Kindern fürs „Kässeli“ gegeben. Ernest Aufgabe ist es nun zu evaluieren und ein geeignetes Kajak zu finden, welches im Bob verstaut werden kann. Langweilig wird es ihm nie…..
2011 | Wisconsin/Minnesota/USA | km | ||
13.06.2011/Mo | Cornucopio - McGregor | 255 | ||
14.06.2011/Di | McGregor - Mille Lac Lake/Bayview | 127 | ||
15.06.2011/Mi | Mille Lac Lake - Minneapolis/Apple Valley | 195 | ||
16.06.2011/Do | Apple Valley - Mall of America - Apple Vallex | 29 | ||
17.06.2011/Fr | Apple Valley - Oldtimer-Show - Apple Valley | 76 | ||
18.06.2011/Sa | Apple Valley - Red Wing - apple Valley | 155 | ||
19.06.2011/So | Apple Valley - Home Depot - Apple Valley | 8 |
Wochenbericht 13.-19.06.2011 USA/Wisconsin/Minnesota
Wir folgen weiter der Südküste des Lake Superiors und gelangen zur Industrie- und Hafenstadt Duluth, bereits im Staate Minnesota liegend. 1679 kam Daniel Greysolon, Sieur du Lhut (von ihm hat die Stadt ihren Namen) in diese Gegend. Sein Ziel war es, die Konflikte zwischen den ansässigen Indianervölkern der Dakota und Ojibwa beizulegen, um den Pelzhandel in der Region voran zu treiben. Durch sein Verhandlungsgeschick konnte er für Frieden sorgen und seine Pelzgeschäfte absichern. Bereits im Jahre 1692 richtete die Hudson’s Bay Company hier einen kleinen Handelsposten ein. Bei der Einfahrt in die Stadt sieht man sehr gut einen Teil der 49 Meilen langen Dockanlagen mit grossen Lagerhäusern, Silos, Trockendocks und Frachtschiffen welche zum Teil mitten in der Stadt anlegen können. Duluth ist einer der grössten Inlandseehäfen der Welt und ein wichtiges Getreidehandelszentrum.
Ein Wahrzeichen von Duluth ist die „The Aerial Lift Bridge“, eine aktive Liftbrücke von 386 Fuss Länge, welche die Hafeneinfahrt nach Duluth überspannt und das Festland mit dem Minnesotapoint verbindet. Weiter südlich gelangen wir zum Mille Lac Lake. Der See ist mit 536km2 der zweitgrösste Inlandsee in Minnesota und ist bekannt wegen seinem Fischreichtum. Im Winter friert er und ist in der Regel ab Dezember begeh- und befahrbar. Es werden Häuser für Eisfischer aufgestellt und diese sieht man im Sommer meist auf Wiesen am Ufer stehend. Die Häuschen sind so individuell wie deren Besitzer. An unserem Übernachtungsort in Bayfiew werden wir wieder „umlagert“ und geben immer wieder Auskunft über unsere Reiseroute und unser Fahrzeug.
Hier an diesem Bootslandeplatz herrscht ein reges Kommen und Gehen und es ist faszinierend, wie schnell auch grössere Motorboote ins Wasser gelassen oder wieder aus dem Wasser genommen werden. Auffallend ist auch, wie geübt die Fahrer mit ihren Bootsanhängern umgehen können. Mit dem Auto werden die Anhänger direkt ins Wasser gefahren und beim Laden fahren die Boote im Wasser auf die Anhänger. Einfacher geht es nicht mehr! Auf Nebenstrassen und zum Teil auch auf Naturstrassen fahren wir durch schönes Farmland in Richtung Minneapolis. Minneapolis ist mit rund 380000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt in Minnesota und zusammen mit St. Paul bildet sie die Metropolregion „Twin Cities“. Wir können es nicht lassen und fahren zur „Mall of America“, welche nur etwa 15 Meilen von unserem Standort entfernt liegt. Die „Mall of America“ ist mit ca. 42 Millionen Besuchern das meistbesuchte Einkaufszentrum der Welt. Die Mall wurde 1992 eröffnet und man findet mehr als 520 Ladengeschäfte auf einer Fläche von 390000 Quadratmetern. Hier ist wirklich alles vertreten – sogar Svarowski! In der Mitte des Komplexes befindet sich ein kleiner Vergnügungspark mit Achter- und Wildwasserbahnen. Neu findet man dort auch bereits den „Microsoft-Store“ (wenig Besucher), sinnigerweise gleich gegenüber vom „Apple-Store“ (viele Besucher). Sehenswert war LEGO.
Hier werden die Einzelteile per Becher eingekauft und man findet sehr viele neue Sets – fast wäre man gerne wieder Kind! Ein weiterer Höhepunkt dieser Woche war der Besuch der Oldtimer-Show im Minneapolis-Fair-Park. Was wir auf dieser Ausstellung antreffen ist kaum zu beschreiben. Wir wissen, dass USA immer noch mit Superlativen aufwarten kann, aber die Dimension dieser Vielfalt und Masse haben wir nicht erwartet. Auf zwei Strassenzügen von sicher je zwei Meilen Länge und vielen Verbindungsstrassen sehen wir beidseitig Oldtimer aufgereiht und zwar Fahrzeug an Fahrzeug. Die jeweiligen Besitzer findet man vor oder hinter deren Autos auf Campingstühlen und manche machen keinen Hehl daraus, dass sie stolz auf ihre Vehikel sind. Die Bilder sprechen für sich.
Ein Ausflug nach Red Wing stand noch auf dem Programm. Red Wing ist ein kleiner Ort am Mississippi River und die „Red Wing Shoe Company Inc.“ produziert seit mehr als 100 Jahren hochwertige Arbeitsschuhe. Die Schuhe werden von Hand gemacht und sind auf Qualität, Tragekomfort und Langlebigkeit ausgerichtet. Natürlich besuchen wir den Laden und das dazugehörende Museum und finden leider auch Kleider und Schuhe mit dem Hinweis „Made in China“ – schade, müsste nicht sein!
Da sich das Wetter am Sonntag von der freundlichen Seite zeigt, entscheiden wir uns für einen Spaziergang zum nahegelegenen Jensen Lake. Unterwegs lassen wir Calou verbotenerweise frei laufen. Kurz vor dem See blicke ich zurück und entdecke ein Tier, welches uns folgt. Calou wird zu uns gepfiffen und wir versuchen heraus zu finden, um was für ein Tier es sich hier handelt. Wir sind einhellig der Meinung, es sei ein Wolf oder allenfalls eine Kojote oder doch nur ein Schäferhund der herumstreunt?? Wir belassen es beim Wolf. Die Umgehung des Jansen Lake dauert gut eine Stunde. Es ist ein traumhafter kleiner See mit vielen Seerosen, Wasserschildkröten welche sich auf den Holzstämmen im Wasser sonnen, Lilien und vielen anderen Blumen am Ufer entlang. Schade, wir haben den Fotoapparat vergessen. Nach der Rückkehr im Camp fragen wir eine Betreuerin ob es tatsächlich ein Wolf gewesen sein könnte. Sie verneint und sagt es sei höchstwahrscheinlich ein Kojote gewesen. Wir sollen aufpassen und den Hund nicht laufen lassen. Im letzten Jahr hätte eine „Kojotendame“ ein kleines, junges Hündchen zu ihr gelockt und sei mit diesem im Wald verschwunden. Das Hündchen wurde nicht mehr gefunden. Vor ca. zwei Jahren sei zwar ein Wolf aus dem nahegelegenen Zoo entwichen, dieser sei aber aufgespürt und erschossen worden. Also doch kein Wolf!
Ernest hat heute noch letzte Vorbereitungen getroffen für seinen Kurztrip in die Schweiz. Unter anderem hat er die Coca-Cola Kühlbox aus dem Jahre 1957, welche wir in Quebec gekauft haben, „reisefertig“ gemacht und mit Styroporplatten eingekleidet. Hoffen wir, die Kühlbox übersteht die Flüge schadenfrei.
Kurzgeschichte 11 – Nr. 1 ist Nr. 2 und Nr. 2 ist Nr. 1
Alles klar – oder? Wie aus dem Fahrzeugbeschrieb zu entnehmen ist, fahren wir mit zwei Dieseltanks mit je 300 Liter Diesel. Im Fahrerhaus hat es für diese Tanks entsprechende Schalter und mit diesen kann der eine oder andere Tank für die Dieselentnahme angesteuert werden - dies sogar während des Fahrens. Aus Sicherheitsgründen (schlechter „Most“) wird beim betanken jeweils nur ein Tank gefüllt. Eben Tank 1 oder Tank 2. Vor einiger Zeit hat Ernest tolle Zahlen gekauft und die Tanks damit beschriftet. Nur eben – leider falsch! So ist Tank-Schalter Nummer 1 im Fahrerhaus effektiv Tank Nummer 2 und Tank Nummer 2 effektiv Tank Nummer 1! Alles klar – oder?
(P.S. Wir haben neue Zahlen gekauft und die Tanks wurden von mir heute neu und richtig beschriftet)
2011 | Wisconsin/Minnesota/USA | km | ||
20.06.2011/Mo | Apple Valley - Ernest Abflug Schweiz | 8 | ||
21.06.2011/Di | Apple Valley | 0 | ||
22.06.2011/Mi | Apple Valley | 0 | ||
23.06.2011/Do | Apple Valley - Dog Park | 25 | ||
24.06.2011/Fr | Apple Valley - Dog Park | 25 | ||
25.06.2011/Sa | Apple Valley - Dog Park | 17 | ||
26.06.2011/So | Apple Valley - Dog Park | 25 |
Wochenbericht 20.-26.06.2011 USA/Minnesota
Montagvormittag wurden wir von Tim Buchholz zum Flughafen gefahren. Ernest ist für eine Woche zurück in die Schweiz geflogen. Primärer Grund ist der obligatorische Gesundheitsprüfung, welcher vom Bundesamt für Verkehr verlangt wird, um den Car/Busausweis behalten zu können. Grundsätzlich muss ein solcher Check alle 5 Jahre gemacht werden und ab dem 60. Altersjahr alle zwei Jahre. Wenn dieser Check nicht gemacht wird, verliert man den Ausweis oder muss die Prüfung nochmals wiederholen. Die Aufforderung dazu für Ernest kam etwa eine Woche nachdem wir zu unserer Reise aufgebrochen sind und eine Verschiebung des Termins wurde von den Ämtern nicht geduldet. Calou und ich bleiben im Lebanon Hill Campground.
Für die ganze Woche war nicht unbedingt Traumwetter angesagt. An einem Tag habe ich sogar wieder die Heizung eingestellt und am nächsten Tag habe ich mir fast einen Sonnenbrand geholt. In fast allen Parks wird man mit einem „Factsheet“ ausgerüstet und darin wird unter vielem Anderen auch erwähnt, dass im Falle von Sturm und starken Gewittern (oder auch Torandos) Sirenen des entsprechenden Countys ertönen und man sich in diesem Falle sofort zu einem Schutzraum im RV Park zu begeben hat. Wir waren mit dem Velo unterwegs und ich habe gesehen, dass ein gröberes Gewitter im Anzug ist. Gerade noch mit den ersten Tropfen haben wir Bob erreicht und ein mittelprächtiges Gewitter ging los. Mit dem Gewitter ging auch die Sirene los. Da wir in der Nähe des „Office“, mit dem entsprechenden Schutzraum ausgestattet, stehen, konnte ich durchs Fenster beobachten, dass sich nur etwa 6 Personen dort eingefunden haben. Es wurde diskutiert und schultern zuckend blickten die Verantwortlichen immer wieder zum Himmel – der Kern der Gewitterfront ist südlich an uns vorbeigezogen und so gab es keinen Grund zur Beunruhigung. Nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei und alle sind sie wieder zurück zu ihren RVs gegangen.
Wir haben in der Nähe einen „Dog Park“ gefunden, wo man Hunde frei laufen lassen kann. Bei diesem Park handelt es sich um einen 16-acre (ca. 65000m2) Park mit viel Wald und Wiese und Calou findet das natürlich toll, mit den zahlreichen anderen Hunden herumzutollen und zu spielen. Wir fahren natürlich mit Bob dorthin, ich am Steuer und Calou sitzend auf dem Beifahrersitz – ein Traumteam!
Als Dank für den Flughafentransfer habe ich Tim und Conni Buchholz (nicht verwandt mit Horst Buchholz) zum Nachtessen eingeladen. Es war ein netter Abend und ich habe natürlich die ganze Familiengeschichte gehört. Viele Fahrer dieser grossen RV’s, wie auch Tim und Perry, waren beim US-Militär angestellt und erhalten offensichtlich eine sehr gute Pension. Sie können sich einiges leisten, sind immer gut gekleidet und besitzen meistens ein Haus in Florida mit Schiff oder eine Farm irgendwo mit allem „drum und dran“.
In dieser Woche konnte ich mich auch meinen Hobby‘s widmen und haben gestickt, gelesen, genäht und Berichte und E-Mails geschrieben und Bob mal wieder so richtig „in Schuss“ gebracht (geputzt!).
Ich freue mich sehr, wenn es wieder weiter geht und wir bald wieder etwas Spannenderes zu Berichten haben.
Kurzgeschichte 12 – How many States have you seen?
Gerade drei Mal in dieser Woche wurde ich gefragt, wie viele Staaten der USA wir bereits bereist haben. Dies hat mich dazu bewogen, auf unserer USA-Karte nach zu schauen.
Vorerst kurz eine Erklärung zu den Bundesstaaten der Vereinigten Staaten. Ein US-Bundesstaat ist einer von derzeit 50 Gliedstaaten der Bundesrepublik der Vereinigten Staaten, den United States of America (USA). Die ersten Bundesstaaten entstanden aus den dreizehn Kolonien New Hampshire, Massachusetts, Rhode Island, Connecticut, New York, New Jersey, Pennsylvania, Delaware, Maryland, Virginia, North Carolina, South Carolina und Georgia, welche sich im Jahre 1776 vom Mutterland Grossbritannien lossagten und die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten am 4. Juli im selben Jahr unterzeichneten.
Weitere Staaten kamen durch die Erweiterungen Richtung Westen dazu, genannt „Louisiana Purchase“. Im Jahre 1803 wurden 2.144.476 km2 Land von Frankreich zum Spottpreis von 15 Mio. US$ gekauft. Dies waren die heutigen Staaten Louisiana, Arkansas, Iowa, Missouri, South Dakota, Nebraska, Kansas, Oklahoma, Teile von Minnesota, North Dakota, Montana, Wyoming, Colorado und New Mexico sowie Teile der kanadischen Provinzen Saskatchewan, Manitoba und Alberta. Das damals gekaufte Land macht mehr als ein Viertel der heutigen USA aus und verdoppelte das Territorium des Staates. Der Louisiana Purchase war das grösste Grundstücksgeschäft der Geschichte.
Alaska ist mit ca 20% der Fläche der USA der flächenmässige grösste der Bundesstaaten. Die USA erwarben das Gebiet 1867 vom Russischen Reich (für 7.2 Mio. $) und im Jahre 1959 wurde es der 49. Bundesstaat der USA.
Weitere Staaten sind dazugekommen wie z.B. Florida, welches den Spaniern im Jahre 1819 abgekauft wurde, oder Texas, welches sich 1836 von Mexico gelöst hat und Kalifornien wurde nach den ersten Goldfunden 1848 zum ersten Staat am Pazifik in die Union aufgenommen.
Viele weitere sind dazugekommen oder wurden aus dem Landkauf im Jahre 1803 in weitere Bundesstaaten aufgeteilt.
Ich habe nun die diversen Staaten gezählt, muss aber dazu erwähnen, dass wir einige wenige wirklich nur gerade auf der „Durchreise" gesehen oder „gestreift“ haben. Immerhin haben wir seit unserer ersten Reise vor 40 Jahren (1971) gemeinsam 38 Staaten bereist. Ernest hat sogar noch einige mehr bereist, als er mit Oliver und Michèle 2009 unterwegs war. Folgende Staaten haben wir beide noch nicht gesehen: North Dakota (unser nächstes Ziel!), Nebraska, Kansas, Oklahoma, Iowa, Arkansas, Ohio, Indiana und der 50. Bundesstaat, Hawaii. Mir „fehlt“ auch noch Oregon, Montana und Washington. Diese drei Staaten stehen aber auf der jetzigen Reise ebenfalls als Reiseziel an.
2011 | Minnesota/Wisconsin/South Dakota USA | km | ||
27.06.2011/Mo | Apple Valley | 0 | ||
28.06.2011/Di | Apple Valley - Mall of America | 33 | ||
29.06.2011/Mi | Apple Valley - Pardeeville, WI | 443 | ||
30.06.2011/Do | Pardeeville (Norm/Betty) | 0 | ||
01.07.2011/Fr | Pardeeville (Garage AC/Freon) | 55 | ||
02.07.2011/Sa | Pardeeville WI - Austin, MN | 371 | ||
03.07.2011/So | Austin, MN - Mitchell, SD | 454 |
Wochenbericht 27.6. – 03.07.2011 Minnesota/Wisconsin/South Dakota USA
Montag war nochmals „Putz- und Waschtag“ im Lebanon Hill Campground. Ernest haben wir am Dienstag zurück erwartet, infolge verspätetem Abflug in Zürich (ganze 8 Stunden), musste er jedoch in Atlanta übernachten und ist erst am Mittwochmorgen in Minneapolis angekommen. Am Dienstag war ich nochmals in der Mall und habe mit noch ein paar Sommersachen gekauft. Die Temperatur ist in der Zwischenzeit auf gut 30 Grad gestiegen, es ist Sommer geworden. Gleich nach Ernest‘s Ankunft sind wir nochmals Richtung Wisconsin aufgebrochen und haben Norm und Berti in Pardeeville besucht. Norm war unserer Fahrer während den zahlreichen USA und Kanada Reisen, welche wir für unsere Gäste zu unserer „Fröhlich Reisen Zeit“ durchgeführt und als Reiseleiter begleitet haben. Norm ist in der Zwischenzeit pensioniert, fährt aber von Zeit zu Zeit noch Bus. Wie viele Amerikaner zieht es ihn und seine Frau im Winter in die Wärme und so sind sie im Sommer in Wisconsin in einem RV-Park zu Hause und im Winter in Arizona, ebenfalls in einem RV-Park. Diese RVs sind fest stationiert auf einem Grundstück, das über Jahre hinaus gemietet wird und gleichen eher kleinen Einfamilienhäuschen. Sie werden laufend „erweitert“. Ursprünglich ist es ein Gefährt, ein Homemobil, wird aber gleich fest irgendwo hingestellt. Es hat Schlafzimmer, Badezimmer, Küche und Wohnzimmer und dann wird angebaut. Ein weiteres Zimmer als Wohnraum, eine Loggia mit Moskitogitter für die warmen Tage und auf dem Grundstück wird ein Garten angelegt. Natürlich gehört auch ein Gartenhäuschen dazu, ein Grillplatz, ein Springbrunnen usw. Norm und Bertie besitzen auch ein „richtiges“ Einfamilienhaus in der Nähe von Madison, dieses ist aber ausgemietet und so können sie sich gut zwei weitere „Wohnsitze“, eben einen Sommer- und einen Winterwohnsitz leisten.
Auf der Fahrt nach Wisconsin haben wir das erste Mal die Airconditioning im Fahrerhaus eingeschaltet und Ernest hat gleich bemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Mit Norm sind wir dann in eine Lastwagengarage gefahren und es wurde bestätigt was Ernest vermutet hat; kein Freon im Kühlsystem. Dieses konnte problemlos eingefüllt werden und nach Rücksprache mit einer MAN Garage in Berlin (MAN-Notfalldienst hat uns an diese Garage verwiesen!!), konnte auch die erforderliche Füllmenge eruiert werden, da diesbezüglich keine Angaben im Benutzerhandbuch vorhanden sind.
Eines Abends wurden wir gefragt, ob wir „Deer-Hunting“ (auf Wildjagt) gehen wollen. Damit gemeint war nicht Wild jagen, sondern Wild beobachten und so haben wir auf der Ausfahrt doch einiges an Weissschwanzwild und Kranichen und eine Riesen-Snapping-Turtle gesehen. Ebenfalls besucht haben wir eine „Amish-Bakery“, eine Bäckerei welche von Amisch Leuten (siehe Kurzgeschichte) betrieben wird. Die Bäckerei befindet sich weit ausserhalb der Stadt auf einer Amisch-Farm , weder ein Hinweisschild noch sonst irgendetwas deutet auf diesen Laden hin – man weiss es einfach, wo sich diese Bäckerei befindet. Es gibt keine Reklametafel, keine Inserate, keine Visitenkarten und schon gar kein Internet oder E-Mail und trotzdem ist der Andrang gross. Wir haben uns ebenfalls mit Brot, Donuts und Kuchen „eingedeckt“ und Norm hat uns erzählt, dass die Bäckerei nur zwei Tage in der Woche offen hat und die Kunden lange Zeit Schlange stehen um einkaufen zu können.
Am Samstag ging es dann endlich wieder „auf Reisen“ und wir sind weiter Richtung Westen, durch hügeliges Farmland gefahren. In Austin, MN haben wir auf einem öffentlichen Parkplatz parkiert und einen kurzen Stadtrundgang in der nicht gerade attraktiven Stadt gemacht. Viele Hispanics und Schwarze. In Austin entdecken wir das historische Paramount Theater aus dem Jahre 1929, ein interessantes Gebäude und im inneren soll es aussehen wie in einem Spanischen Gerichtshof. An unserem Standort kam am Abend ein Sheriff angefahren und hat sich erkundigt, ob bei uns alles ok ist. Er hätte nichts dagegen, wenn wir hier übernachten, dies sei aber nicht gerade die beste Umgebung. Er hat sich sehr freundlich verabschiedet. Nach 10 Minuten allerdings kam er wieder angefahren. Er meinte, ihm sei nicht wohl, uns hier an diesem Platz zu wissen und er würde uns vorschlagen auf dem Walmart-Parkplatz zu übernachten, er würde uns dorthin begleiten. So sind wir vom Sheriff eskortiert zum Walmart-Parkplatz gefahren und haben dort übernachtet. Walmart ist die grösste Einkaufskette und zudem noch die grösste Firma der USA und lässt zu, dass RVs, Trailers usw. auf deren Parkplätzen übernachten. Wohlwissend, dass diese Leute (wie wir auch) dort dann noch einkaufen gehen. Diesen Tipp haben wir bereits von anderen RV-Fahrern erhalten, bis anhin aber noch nie davon Gebrauch gemacht. Weiter ging es, durch immer flacher werdende Landschaft mit Vieh- und Landwirtschaft und auffallend vielen Windrädern (Windgeneratoren) nach Mitchell. In diesem Ort steht der bekannten Corn Palace, ein grösseres Gebäude, welches jährlich mit unterschiedlichen Motiven aus Maiskolben jeglicher Art und Getreidebüschel dekoriert wird – dies seit dem Jahre 1886. Es war sehr heiss an diesem Tag und bei ein paar Bier auf der Veranda einer Bar haben wir den Abend genossen und mit Drew ein amüsantes Gespräch geführt. Er ist Militärveteran, war längere Zeit in Deutschland stationiert (in Schweinfurt), kennt „Kronbacher“, hat drei Söhne und ist bestimmt nicht zum ersten Mal verheiratet. Ganz stolz hat er uns ein Bild seiner jetzigen Frau gezeigt und gemeint, sie sei eine Creolin aus den Südstaaten und spreche sogar fliessend französisch. Zudem meinte er – Zitat: “I love my wife for all, except for her taste for men”. Zum zweiten Mal haben wir auf einem Walmart Parkplatz übernachtet und wir waren nicht die einzigen – sicher 10 Trailer und RVs standen dort.
Kurzgeschichte 13 – Amish People/die Amischen
Die überwiegende Mehrzahl der Pennsylvaniadeutschen waren friedenskirchliche Mennoniten. Das sind Taufgesinnte, die sich die Nachfolge Christi im Sinne der Bergpredigt zum Ziel gesetzt haben; sie lehnen unter anderem die Kindtaufe, die Ehescheidung, die Eidleistung, den Kriegsdienst und staatlichen Zwang ab. Zu ihnen zählen die konservativen Amischen, Amish People, nach ihrem Gründer, dem elsässischen Mennonitenbischof Jacob Ammann, genannt. Die Männer tragen einen breitkrempigen schwarzen Hut, verheiratete Bart. Ihre selbstgefertigte, knopflose Kleidung zeigt den unveränderten Stil vergangener Zeiten. Die Frauen tragen lange Kleidung und einfache Häubchen auf dem ebenfalls langen Haar. Jeglicher Schmuck wird abgelehnt. Auch verschmähen die im wesentlichen Landwirtschaft treibenden Amischen die moderne Technik – etwa Telefon, Fernsehen, Maschinen oder Autos; der Pferdewagen ist nach wie vor ihr Beförderungsmittel. Amische sind auch bekannt für ihre Quiltarbeiten. Die Sprache der Amischen enthält viel altertümliches Deutsch; ihre bekannt qualitätvolle Küche erinnert an die deutsche Heimat. Da die Amischen das neuzeitliche Erziehungswesen für ein glückliches Leben nicht als notwendig erachten, musste ihnen der Oberste Gerichtshof 1972 das Recht auf ihre eigenen einklassigen Schulen bestätigen, da Religionsfreiheit ein höheres Rechtsgut als Schulpflicht sei. In einer Amischen Gemeinschaft ist der Bischof „die höchste Instanz“ und befindet inwieweit sich die Amischen den „weltlichen“ Begebenheiten öffnen dürfen. In den USA leben immer noch mehrere Zehntausend Amish-People.
Ganz nach oben 2011 Juni - USA