FRÖHLICH'S AUF TOUR MIT BoB und BoBino

 The MAN, TGM 13.290 / MB Sprinter, 419 CDI

 

Start zur grossen Reisen durch die "Amerika's"


2011

Kanada - Nova Scotia

km


03.04.2011/So

Flug Zürich - Montréal, LX 86 - Mietauto

250


04.04.2011/Mo

Ponteneufe - Fredricton

450


05.04.2011/Di

Fredricton - Halifax

550


06.04.2011/Mi

Halifax - BoB auslösen - Peggy's Cove

60


07.04.2011/Do

Peggy's Cove

0


08.04.2011/Fr

Peggy's Cove - East Port Medway

80


09.04.2011/Sa

East Port Medway - Kejimkujik National Park

120


10.04.2011/So

Kejimkujik National Park - Brier Island

170


Wochenbericht  03.-10.04.2011 – Flug und Nova Scotia
Am Flughafen von Zürich wurden wir  von Oliver und Michèle und Alexander und Sarina verabschiedet. Der Flug war sehr ruhig, ich selber sehr froh, als wir Calou in Montreal wohlbehalten entgegen nehmen durften. Zollabfertigung kein Problem. Mit dem Mietauto sind wir in zwei Tagen via Quebec,  Riviere-du-Loup, Edmundston, Fredricton, Moncton nach Halifax gefahren. Zur Shipping-Agentur und zum Zollbüro sind wir bereits am Dienstagnachmittag  gegangen und konnten so am Mittwochmorgen Bob im Hafengelände abholen.  Die Wohnkabine wurde überhaupt  von keinem Zöllner oder Zollamt durchsucht oder kontrolliert  – am Bob waren lediglich zwei Kleber angebracht mit dem Vermerk „Inspectet“.

Nach einer Einkaufstour verbrachten wir die ersten zwei Nächte in Peggy’s Cove auf dem grossen Parkplatz beim Visitors-Center.  Einen ganzen Tag haben wir damit verbracht, die Laderäume neu zu ordnen und richtig einzuräumen. Es war sehr windig und saukalt trotz Sonnenschein. Auf der Weiterfahrt Richtung  Mahone Bay haben wir beim Swissair-Memorial kurz nach Peggy’s Cove einen Halt eingeschaltet. Via Lunenburg, einem UNESCO-Weltkulturerbe, ging es mit der Fähre von East Le Have nach West Le Have. Gerade noch kurz vor Ladenschluss wurde bei der bekannten Le Have Bakery Brot eingekauft und es gab Muffins, 3 für 1. An einem weiteren idillyschen Ort bei East Port Medway konnten wir Uebernachten. Port Medway, die „alte Heimat“ von Heiri und Emmi Häberling mussten wir auf jeden Fall besuchen und einen Fotohalt einschalten.  In Richtung Norden auf der A8 gings zum Kejimkujik National Park.  Die Uebernachtung erfolge das erste Mal auf einem Campground, wunderschön am Jeremys Bay gelegen. Erstmals haben wir unsere Fahrräder getestet und eine Radtour von ca. 2 ½ Stunden unternommen. Dies alles noch bei schönstem Wetter. Zurzeit sind wir auf Brier Island beim Lighthouse an der St. Marys Bay – es regnet, windet, ist neblig,  d.h. recht garstig. So soll es in den nächsten paar Tagen noch bleiben! Das Gebiet ist bekannt für Whale-Watching, Wale haben wir keine gesichtet, hingegen eine Kolonie von Seelöwen. Commanding Officer of the Coastguard, Alan Johnson,  hat uns erklärt, dass es leider zu viele Seelöwen gäbe in dieser Region und diese den  Fischbeständen arg zusetzen.

Kurzgeschichte 1 - Ernest’s Devise ist : „ Ich habe alles, ich brauche nichts!“
 Bob haben wir nach der Abholung am Hafen in Halifax ans Pier gestellt und das Mietauto im Marriott Hotel abgegeben. Auf dem Spaziergang durch die Pier’s Richtung Bob hat Ernest gemeint: „Ich muss Dir noch schnell was zeigen“.  Nach so vielen gemeinsamen Jahren kenne ich Ernest ja gut und wusste schon in etwas, was los ist: Uhren oder Kleider gucken!  Er ist dann auch direkt auf einen Pullovergeschäft  zugesteuert und hat mir die Auslage gezeigt.  Tolle Schafwollpullover, so richtig uhrig und knuddelig. Der Laden war zu und wir wollten wieder weggehen. Da kam doch gerade der Besitzer und hat uns natürlich „geschnappt“ – und drinnen waren wir. Seine, in Neufundland handgefertigten Pullover, verkaufe er schon seit 18 Jahren zum selben Preis!  Der Typ hatte einen normalen Fleec an und gefroren. Er hat uns weisgemacht,  dass er mit einem  solchen „Neufie-Pullover“ viel wärmer hätte, aber mit diesem  Fleec hätte er viel mehr Chancen bei Frauen.  Dies gab Ernest wohl noch den „Kick“ und wir sind also mit einem Pullover für Ernest und je einer Mütze zum Laden raus. Der Pullover sowie die Mützen konnten wir aber ganz gut brauchen, da in Halifax und in den nächsten Tagen an der South Shore  ein äussert kalter und zügiger Wind wehte.


2011

Kanada – Nova Stotia

 km

11.04.2011/Mo

Westport/Brier Island – Annapolis Royal

118

12.04.2011/Di

Annapolis Royal

0

13.04.2011/Mi

Annapolis Royal – Burntcoat Head

249

14.04.2011/Do

Burntcoat Head

0

15.04.2011/Fr

Burntcoat Head – Malagash 

220

16.04.2011/Sa

Malagash – Mabou Harbour

367

17.04.2011/So

Mabou Harbour – Ingonish

222

Wochenbericht  11.-17.04.2011 – Nova Scotia und Cape Breton
Um es vorweg zu nehmen, das Wetter zu dieser Jahreszeit kann einem manchmal ganz schön „auf den Keks“ gehen. Es ist sehr unbeständig, manchmal angenehm warm (kühl) und Sonnenschein, dann wieder sehr kalt mit Regengüssen quer und steifem Wind. Wir sind aber gut ausgerüstet und im Bob ist es immer angenehm warm. Die ganze Woche ging es meist den Küsten nach. Zuerst Digby Neck, ohne die berühmten Scallops (Jakobsmuscheln) gegessen zu haben, da die meisten Restaurants noch zu waren. Auf der Fahrt nach Annapolis Royal wollten wir zuerst noch Port Royal besuchen, haben dieses aber nicht gefunden. Wie sich herausgestellt hat, und uns ein netter Herr erklärt hat, liegt das Fort aber auf der anderen Seite der Bucht und ist auf unserer Karte falsch eingetragen  - kein Wunder also!  Nach einem nochmaligem Halt beim „Home Depot“ – das Strommessgerät, welches Ernest am Vortag gekauft hat, funktionierte nicht und musste ausgetauscht werden,  haben wir nochmals einen interessanten Typen kennengelernt – Jason. Er war einige Jahre als Zimmermann in Europa unterwegs und hätte auch sonst die ganze Welt schon bereist. Jetzt suche er seinen „Alterssitz“ in dieser Gegend. Jason ist knapp 40 Jahre alt! Auf dem Weg nach Port Royal, welches wir dann doch noch gefunden haben, ist er uns mit dem Rucksack wieder entgegen gekommen – wohl auf der Suche nach seinem  „Alterssitz“. Nicht nur in dieser Gegend, sondern allgemein, gibt es sehr viele Häuser und Grundstücke zu kaufen. Ein sehr „nettes“ hat Ernest in einem Remax-Schaufenster (stark vertreten in Canada) gesehen und zufällig sind wir daran vorbei gefahren. Chestnut Hill, ca. 80000m2, ein sehr schönes Haus mit festem „Wintergarten“ und einer neuen „Barn“, Wald, Wiese und Farmland für ca. CAD 320000.-. Für unsere Begriffe wahrlich ein „Superschnäppchen“. Weiter ging es durch das Annapolis Valley dem Evangeline Trail (1400 Zeilen Epos des amerikanischen Dichters Henry W. Longfellow aus dem Jahre 1847) folgend bis zum Minas Bassin. Am Burntcoat Head wurde der mit 16,27 m höchste Tidenhub der Welt gemessen.

Hier haben wir zweimal Übernachtet und Ernest hat mit Calou einige „Wattwanderungen“ gemacht. Nächster Küstenabschnitt war der Sunrise Trail an der Northumberland Strait welcher zwischen Nova Scotia und Prince Edward Island liegt. In Malagash haben wir das Weingut Jost besucht (eingekauft!) und vom Angebot von Alan Johnson (Commanding Officer auf Brier Island), auf seinem Grundstück übernachten zu können, Gebrauch gemacht – ein wunderschönes Plätzchen direkt am Meer. Durch Tatamagouche mit dem Intercolonial Railway Station B&B (man übernachtet in alten Eisenbahnwagons) vorbei an Pictou (Fähre nach PEI) und New Glasgow zum Cape George. Beim Parkplatz stand eine Tafel „5KM to Lighthouse“. Mit Bob sind wir noch etwas weiter gefahren und  wollten dann die restlichen ca. 4km in Angriff nehmen. Zweimal und die „Ecke“ (ca. 200m) auf einer guten Schotterstrasse und schon standen wir beim Leuchtturm mit spektakulärer Aussicht in Richtung Cape Breton. „5KM“ und „5MIN“ sind in Canada wohl dasselbe! Ernest hat Bob dann noch für ein obligates Fotoshooting geholt. Bei Port Hastings auf Cape Breton Island sind wir dem Celdish Trail an der Westküste der Insel gefolgt und haben  weiter nördlich den Cabot Trail (im Jahre 1497 soll hier Giovanni Caboto als erster Europäer an Land gegangen sein – er wollte ursprünglich nach China!) befahren. Spektakuläre Strasse mit wunderschönen Ausblicken. In den Bergen (457m hoch!) liegt noch recht viel Schnee. Jetzt sind wir in Ingonish und wieder einmal regnet es von allen Seiten, aber morgen soll es besser sein!

Kurzgeschichte 2 – Dumpen und Bunkern
In Port Hastings wollen wir unsere Abwassertanks leeren und Wasser auffüllen. In allen Führern steht geschrieben, dass dies an jeder Tankstelle möglich ist! Mag sein, dass dies so ist in der Hochsaison, so ab Mitte Mai bis Ende September, aber sicher nicht zu unserer Reisezeit. In Port Hastings und Port Hawksbury haben wir jede Tankstelle abgeklappert – nichts. Beim Einkaufszentrum „Canadian Tires“ haben wir ein weiteres Wohnmobil entdeckt und um Rat gefragt. Der liebe Mann hat uns mitgeteilt, dass wir keine Chance hätten, das eine oder andere erledigen zu können. Die Dumpingstations seien alle zu und die Aussenwasserhähnen noch abgestellt, da alles noch gefriere. Leuchtet ein – was tun? Eigentlich wollten wir ja vor allem Wasser, das „Andere“ können wir auch „so“ erledigen! Wieder einmal musste ich meinen ganzen Charme spielen lassen und war erfolgreich. Zu Canadian Tires gehört auch eine Werkstatt. Der Werkstattchef hat uns freundlicherweise den „Innenschlauch“ geliehen und wir konnten aus der Garage unser Wasser auffüllen – gratis. Das „Dumpen“ haben wir unterwegs auch irgendwo „hingekriegt“.  

2011  

Kanada – Nova Scotia/Neufundland

km

18.04.2011/Mo

Ingonish – Meat Cove – Ingonish 

156

19.04.2011/Di

Ingonish – Sydney – Schiff nach Neufundland

118

20.04.2011/Mi

Channel Port-aux- Basque, NF – Deer Lake

334

21.04.2011/Do

Deer Lake – Gros Morne Nat.Park/Trout River

97

22.04.2011/Fr

Gros Morne/Trout River – Rocky Harbour

123

23.04.2011/Sa

Gros Morne Nat. Park – Rocky Harbour

58

24.04.2011/So

Rocky Harbour – Twillingate/Durrell

447


Wochenbericht  18.-24.04.2011 – Nova Scotia und Neufundland
Am zweitletzen Tag auf Nova Scotia haben wir bei der Keltic Lodge in Ingonish bei schönstem Wetter eine wunderschöne Wanderung zum Middle Head unternommen. Ausgerüstet haben wir uns mit Bärenspray und Spazierstab. Es war eine „nette“ Tafel angebracht welche von „Wild Animals“ wie Bären, Elche, Kojoten usw. warnen. Dieselben Tafeln stehen, wie wir gemerkt haben, überall im Nationalpark Cape Breton! Zur Keltic Lodge, in welcher wir früher mit unseren Gruppen das Mittagessen eingenommen haben, gehört der anscheinend weltschönste Golfplatz „Highlander“ – ein wirklich schöner Platz (im Sommer) in einer traumhaften Landschaft. Etwas früher als geplant haben wir das Fährschiff von Sydney aus nach Neufundland, Channel-Port-aux Basques genommen. Es war eine ruhige Überfahrt im ganz neuen Schiff „Blue Puttees“ der Atlantic Maritime Fährgesellschaft, allerdings mit wenig Schlaf im zwar bequemen Sessel. Ankunft in Neufundland am Mittwochmorgen. Neufundland – wie wir uns das vorgestellt haben; karg, windig, kalt – aber bei Ankunft schönes Wetter! Auf dem Trans Canada Highway 1 sind wir in Richtung Norden gefahren. Die Landschaft hat uns hier schon fasziniert, diese Weite. Auf der Höhe von Wreckhouse stand eine Tafel: „Gust Wind Area“. Das Bergmassiv links Richtung Meer zeigt eine tiefe Einbuchtung mit je einem höheren Berg auf jeder Seite. Die Form der Berge verursacht dort eine Beschleunigung der Südostwinde zu extremen Windgeschwindigkeiten bis zu 160km/h. Vor Jahren hob der Wind sogar Eisenbahnzüge aus den Gleisen. Hin und wieder sollen auch LKW’s und Wohnmobile kippen. Wir sind heil durchgekommen (hat überhaupt nicht gewindet)! Besucht haben wir die Städte Stephenville und Corners Brook welche unter „nichts Besonderes“ abzuhacken sind. Unser erstes „Nachtlager“ haben wir am Deer Lake aufgeschlagen und sind früh ins Bett da die wenigen Stunden Schlaf auf dem Schiff sich doch bemerkbar gemacht haben. Was für ein Erwachen! In der Nacht hat es geschneit, alles war weiss und unser Bob stand im Schnee. Entsprechend natürlich das Wetter – wolkenverhangen, neblig, trüb. War genau das richtige Wetter um Internetseite zu aktualisieren und E-Mails zu schreiben.


Am Nachmittag ging es dann aber trotzdem weiter in den Gros Morne Nationalpark,ein weiteres UNESCO Welterbe (World Heritage Site), dies wegen seinen besonderen geologischen Formationen und erdgeschichtlich interessanten Stätten. Das Visitorscenter war zwar zu, eine Dame hat uns aber trotzdem Einlass gewährt und die ganze Ausstellung für uns ganz alleine zugänglich gemacht – eine tolle Geste. Was uns etwas Mühe macht ist die Sprache. Die „Niefies“ sprechen ganz spezielle Dialekte und man muss ganz genau hinhören um sie überhaupt verstehen zu können. Nach ein paar sehr schönen Wanderungen, u.a. zum Western Brook Pond, einem Fjordähnlichen Taleinschnitt sind wir dann am Sonntag (erst bei Schneefall, die Strassen wurden mit Schneepflug geräumt und dann bei Sonnenschein) Richtung Twillingate gefahren. Twillingate liegt an der „Iceberg Alley“. Tatsächlich haben wir hier ganz in der Ferne Eisberge gesehen, die von Labrador herkommend in den Süden „wandern“. Werden wohl im Norden noch weitere sehen.

Unsere erste CH-Bekanntschaft haben wir in dieser Gegend gemacht. Ein Camper mit AG Kennzeichen ist uns entgegen gekommen – natürlich haben wir angehalten und so Daniel Eichholzer aus Muri kennen gelernt (www.daniel-on-tour.ch). Er hat uns ein paar gute Tips für diese Gegend gegeben. Sicher werden sich unsere Wege wieder kreuzen, auch er wird den Trans Canada Highway (TCH) durch Labrador befahren.

Kurzgeschichte 3 – Jetzt spreche ich:  Calou
Schon früher bin ich ja mit meinem „Management“ wie ich meine Besitzer mal nennen will, viel herumgereist. War schon in allen, der Schweiz angrenzenden Ländern, in Griechenland und der Türkei, in Albanien, Kroatien, Montenegro, Slowenien usw. Jetzt aber sogar in Übersee! Dafür musste ich ja einiges „in Kauf“ nehmen: Impfungen bei meiner Tierärztin, Coiffeurbesuch und die Türe meiner Reisekisten, in welcher ich schlafe, wenn ich meine Ruhe haben will, wurde hin und wieder zugemacht, d.h. geschlossen. Das hat mich schon etwas „stutzig“ gemacht und ich habe gemerkt, dass da was „im Busch“ ist. Zudem  wurden Koffer gepackt und in „meinem“ Zimmer allerhand bereit gelegt – auch für mich; Schwimmweste, Halsbänder, Langleinen, Spielzeug, Hundebürste und Kamm, Decken, alles, was ich im täglichen Leben so brauche. An einem Sonntag anfangs April, nach einem ausgiebigen Spaziergang mit meinen Freundinnen Farah und Xenia, ging es dann wirklich los. Am Flughafen wurde ich in meine Reisekiste gesteckt. Die war angeschrieben mit „Ich heisse Calou und reise mit LX 86 nach Montréal“. Auf einem Transportwagen bin ich von netten Leuten zum Flugzeug gebracht worden und zusammen mit anderen Hunden eingeladen worden. Was wir so alles während dem Flug erlebt haben, bleibt mein Geheimnis. Auf jeden Fall war der Flug ruhig und nicht unangenehm. Trotzdem habe ich mich ganz toll gefreut mein Management in Canada wieder zu sehen und habe diese auch entsprechend begrüsst. Gleich sind wir mit einem, mir unbekannten (Miet-) Auto, weiter gefahren und waren mit dem zwei Tage unterwegs. Tolle Ledersessel – die ganze Rücksitzbank für mich alleine! Hin und wieder bin ich aber auch gerne „bei den Leuten“ und liege meinem Fraueli „zu Füssen“ im Auto.  Gewisse Sachen sind schon komisch hier in Canada: Alle Leute finden mich toll – jeder will mich anfassen und streicheln und nennt mich „Puppy“ obwohl ich ja am 23. April fünf Jahre alt wurde. Was mir gar nicht passt ist,  dass ich in kein Restaurant mit darf und immer im Auto warten muss - das sei so Gesetz hier!

Auf jeden Fall haben wir dann in Halifax am Hafen unseren „Bob“ abgeholt – toll wieder ein  „zu Hause“ zu haben. Ach noch etwas: Bin auch schon wieder mit einer Fähre gefahren und zwar von Nova Scotia nach Neufundland, eine Nachtfahrt, 7 Stunden. Mein Management hat entschieden, dass ich, anstatt in der Transportbox in irgendeinem Raum auf der Fähre, im Bob bleiben kann. Zwar musste ich alleine sein, aber ehrlich es war toll. Der ganze „Bob“ für mich alleine, schön kuschelig warm und geschlafen habe ich natürlich nicht in meinem Bett unter dem Tisch sondern in den „anderen“ Betten – wenn die schon mal frei sind!!



2011   

Kanada – Neufundland - Labrador

km

25.04.2011/Mo

Twillingate/Durrell – Fogo Island

188

26.04.2011/Di

Fogo Island – Deer Lake

403

27.04.2011/MI

Deer Lake – St. Anthony

446

28.04.2011/Do

St. Anthony – St. Barbe (Anchor Point)

239

29.04.2011/Fr

St. Barbe – Red Bay, Labrador

119

30.04.2011/Sa

Red Bay – St. Lewis

170

01.05.2011/So

St. Lewis – Port Hope Simpson

69

   

Wochenbericht  25.04.-01.05.2011 Neufundland und Labrador
Kurzfristig haben wir entschieden uns noch die Insel Fogo anzuschauen. Grundsätzlich hat uns Michèle dazu animiert, da auf dieser Insel ein bekannter Architekt verschiedene, sehr moderne Bauwerke hingestellt hat. Zurzeit ist ein Hotel mit 24 Zimmern, mit grandioser Aussicht auf die Inselwelt, im Bau. Im Sommer sollte es fertig gestellt sein, für uns fraglich, da erst das „Gerüst“ steht. Während den Fährüberfahrten auf die Insel haben wir wiederum interessante Menschen kennen gelernt. Auf der Hinfahrt Kathy Crotty , welche beim Kanadischen Tourismusamt tätig ist und Europa und auch Zürich recht gut kennt. Als wir ihr erzählt haben, dass wir nicht nach St. Johns fahren werden, war sie entsetzt. Sie wohnt dort und ist von „ihrer“ Stadt natürlich sehr begeistert. Ernest hat mit Calou an einem Morgen einen Spaziergang zum Brimstone Head gemacht. Trotz Kolumbus der 1492 (als er über den Ozean segelte, ohne von der Erdscheibe zu fallen) und moderner Satellitenfotos, die dessen Erfahrung bestätigen, glauben die Mitglieder der Flat Earth Society nicht daran, dass die Erde rund ist. In „Wirklichkeit“ soll die ruhende Erde vielmehr vier Ecken haben: eine davon in Brimstone Head! 



Auf der Fähr-Rückfahrt haben wir ein interessantes Gespräch mit einem pensionierten Anglikanischen Pfarrer geführt. Er ist im Jahre 1960 von Schottland aus nach Neufundland ausgewandert und hat uns einiges über die Insel Fogo und die damalige Zeit erzählt. Zurzeit ist er wieder für ein paar Monate „im Amt“, er macht Ferienvertretung. Wie erwähnt, haben wir uns entschlossen, nicht weiter östlich zu fahren und baldmöglich in Richtung Labrador aufzubrechen. Nochmals haben wir in Deer Lake übernachtet und Ernest ist mit Calou beim Morgenspaziergang einer Elchkuh begegnet. Auch hier in Deer Lake wieder ein interessantes Gespräch - mit  Alan.  Interessanter Typ. Ist in ganz Europa herumgereist und  war auch in der Schweiz (wurde wegen zu schnellen Fahrens in Zürich eingebuchtet). Er hat in der Armee gedient und war bei vielen Kriegsschauplätzen dabei (nicht an der Front, sondern als Mechaniker) und u.a. auch beim Aufräumen als Kranfahrer bei 9/11 im Amt. Erwähnt hat er noch, dass die Elchkuh, die Ernest gesehen hat, den ganzen Winter mit ihrem Kalb in dieser Gegend war, jetzt aber möglicherweise ihr Junges bereits vertrieben hat, damit dies auf „die eigenen Beine“ zu stehen kommt. Im Gros Morne Nationalpark haben wir nochmals zwei kleine Wanderungen gemacht und sind dann auf dem „Viking Trail“ bis an den äussersten nördlichen Zipfel von Labrador nach St. Anthony gekommen. Im Jahre 986 soll ein Bjarni Herjolfson aus Island beim Segeln nach Grönland vom Kurs abgekommen sein und hier an diese „fremde Küste“  getrieben worden sein. Seine Berichte über diese Fahrt liessen Leif Erikson der Route Herjolfsons folgen. Er landete als erster im Vinland, eben in dieser Gegend  von Neufundland beim heutigen Nationalpark L’Anse aux Meadow, welchem wir ebenfalls einen Besuch abgestattet haben.


Hier ganz im Norden haben wir doch einige Eisberge gesichtet, darunter einen, der aussah wie das Dach der Oper von Sydney (Australien). Überfahrt nach Labrador: Wetter neblig, Schneefall, Sicht schlecht. Vor der Einfahrt ins Schiff wurden wir informiert, dass wir eventuell infolge zu starkem Wind auf der Labradorseite nicht in den Hafen einfahren können und möglicherweise wieder kehren müssen! Die Überfahrt war aber, entgegen der Angaben auf Neufundlandseite, sehr ruhig. Keine grossen Wellen, kein Wind. Auch die Einfahrt in den Hafen von Blanc Sablon, NF kein Problem trotz dichtem Nebel. Im Führer steht, dass es an diesem Küstenabschnitt von Labrador an 9 von 10 Tagen Nebel hat und am 10. Tag stürmt! Tatsächlich war das Wetter so (dichter Nebel), hat sich aber gebessert, je östlicher wir gefahren sind. Seit  Red Bay sind nun „Schotterpisten“ angesagt. Alles in Allem werden wir  ca. 1600km auf Naturstrassen fahren.




Bis jetzt haben wir schon etwa 400km geschafft. Teilweise ist die Piste so gut, dass man die vorgegebenen 70kmh Maximumgeschwindigkeit fahren kann, teilweise aber hat es recht grosse Löcher und man schaltet runter auf 20kmh oder noch weniger. Bei einem Abstecher nach St. Lewis haben wir Bekanntschaft mit einem pensionierten Fischer gemacht. Er hat uns seine Werkstatt gezeigt und stellt aus Holz Adler, Vogelhäuser, Schlüsselanhänger usw. für (allfällige!) Touristen her. Natürlich haben wir ihm einen Schlüsselanhänger und einen Leinenhalter abgekauft (nachdem Ernest solche am Morgen von ihm bereits geschenkt bekommen hat). Daniel hat ein Vogelhäuschen erworben. Der Fischer  wollte uns einen ganzen Plastiksack voll Fische schenken (Smelts – Ährenfische/Streifenfisch – ähnlich wie Heringe vom Aussehen her). Wir haben uns mit ca. 20 Stück begnügt und zudem auch noch ein Glas selbstgemachte Konfitüre (Beeren) geschenkt bekommen. Sein Sohn hat uns mit Stolz noch seine Jagdausrüstung inkl. Gewehr, Munition für die Jagd jeglicher Tiere inkl. Bären und Robben, Jagd-Winterbekleidung, selbstgemachter Patronengurt usw. gezeigt.



Eine Geschichte noch: Vor ca. 2 Wochen habe sich im Dorf ein Eisbär rumgetrieben und sei einem Kollegen auf den Pickup gestiegen und hätte frech ins Fahrerhaus reingeschaut. Es komme immer wieder vor, dass Eisbären auf dem Eis in den Süden treiben, hier „an Land“ gehen und dann zu Fuss auf dem Landweg wieder Richtung Norden wandern. Braunbären gäbe es jene Menge, insbesondere in der Nähe der Müllhalde oberhalb des Dorfes. Dort haben wir an diesem Morgen eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt unternommen! Die Leute hier wiederum sind äusserst herzlich und wir hatten eine gute Zeit mit der Familie des Fischers. Seit Blanc Sablon reisen wir sozusagen „im Convoi“ mit Daniel und geniessen es. Die Nachtessen nehmen wir gemeinsam im „Bob“ ein und die eben erwähnten Fische gab es gestern zum Nachtessen. Wer hat sie geköpft und ausgenommen??? Nicht die Männer!! Übrigens haben wir absolutes Wetterglück bis jetzt. Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und gestern sassen wir ca. 2 Stunden bei 16° an der Sonne. In der Nacht sinken die Temperaturen aber immer noch unter null Grad.

Kurzgeschichte 4 – „Monk“ der Hund des Pfarrers
Auf dem Weg nach L’Anse aux Meadows ganz im Norden von Neufundland fuhr weit vor uns ein SUV. Plötzlich bewegte sich links vom Auto etwas und Ernest meinte, das Fahrzeug hätte ein Rad verloren. Beim näherkommen haben wir aber gesehen, dass ein Hund neben dem Auto her rennt. Der Fahrer hat angehalten, kurz die Türe aufgemacht, wohl in der Hoffnung, dass der Hund ins Auto springt. Dem war nicht so, der Hund rannte zum Waldrand und hat wie wild rumgeschnüffelt. Wir sind dann langsam vorbei gefahren und für uns war die Sache erledigt, da sich offensichtlich jemand anderes um den Hund gekümmert hat.
In Noerstaed, dem Vikingerdorf beim Nationalpark L’Anse aux Meadow, kommt derselbe SUV ebenfalls auf den Parkplatz. Ausgestiegen sind:  Er, Mann, Pfarrer aus St. Anthony – Hund, sein Hund, australischer Sheepdog namens „Monk“. Herr Pfarrer hat uns erklärt, dass er seinen Hund täglich 10 Meilen der Strasse entlang rennen lasse und der Hund eigentlich immer schön vor dem Auto her springe. Jetzt kämen aber, der Jahreszeit entsprechend, die Kaninchen und Moose/Elche langsam zum Wald raus, weshalb Monk hie und da auch mal einen „Abstecher“ in den Wald hinein mache. Normalerweise sei auch nicht so viel, respektive gar kein, Verkehr auf der Strasse, so dass sein Unterfangen kein Problem sei – er mache das schon seit zwei Jahren so!
Wir haben mal kurz „leer geschluckt“ und uns vorgestellt, was bei uns passieren würde, würden wir so etwas in Zürich tun. Mal abgesehen davon, dass man als Tierquäler gelten würde, diese Geschichte in der Presse und den Medien gross rauskommen würde, man mit einer grossen Busse rechnen müsste – würde einem sicher der Hund auch noch weg genommen.
Übrigens, Monk ist ein toller lieber Kerl und braucht offensichtlich viel Bewegung. Calou mochte ihn auf anhin und die beiden hatten eine gute Zeit miteinander.


Erste Eindrücke – Kontaktfreudigkeit und Freundlichkeit (ef)

Hoppla, jetzt komme ich. Susanne ist damit zwar nicht ganz einverstanden. Sie meint, wenn ich fahre, mit Calou Gassi gehe und koche (das mit dem Kochen war ein Scherz), sei die Internetseite ihre alleinige Domäne. Sie hat sich getäuscht.

Mit einem Hund und kleinen Kindern ist es einfach, mit Fremden ins Gespräch zu kommen, das ist hinlänglich bekannt. Ein Wohnmobil, ein Offroad-Wohnmobil nach europäischer Art, macht eine Bekanntschaft aber nochmals einfacher. Täglich werden wir mehreren Personen angesprochen, welche sich nach unserem Gefährt erkundigen, ganz zu schweigen von denjenigen, die uns mehrmals zu Fuss oder mit ihren Fahrzeugen umkreisen und ihre Fotos machen.

Die zweite grosse und positive Ueberraschung ist die Freundlichkeit der Kanadier oder zumindest der Einwohner von Nova Scotia, Neufundland und Labrador. Wir bereisen Kanada nicht zum ersten Mal  und unsere Eindrücke in Bezug auf Freundlichkeit waren immer gut. Jetzt aber werden wir teilweise beinahe erschlagen. Es liegt nicht nur am Hund, am Wohnmobil oder an der Jahreszeit, die Einwohner hier oben sind freundlich und kontaktfreudig. In kleineren Ortschaften wird meisten gegrüsst. Autofahrer grüssen Autofahrer und Fussgänger winken uns zu und wir winken freundlich zurück. Wir erhalten interessante Informationen, Einladungen und Fische fürs Nachtessen geschenkt.

Touristen hat es im April (und bis in den Juni hinein) so gut wie keine. Alle die riesigen Touristenparkplätze wie Peggy’s Cove usw. stehen leer und bieten sich teilweise als Uebernachtungsorte an. Auch mit den wilden Stellplätzen hat man keine Probleme: Man fährt in ein Dorf hinein und stellt sein Fahrzeug dort ab, wo es am besten gefällt, aber niemanden stört.  Und - es ist alles geschlossen (closed for the season). Die Saison beginnt irgendwann im Mai. So genau weiss das niemand. Sie endet im Herbst, je nach Wetterlage. All die genannten Tatsachen machen das Reisen hier zu dieser Jahreszeit so angenehm. Die Temperaturen sind zwar immer noch frostig. Windig ist es eh das ganze Jahr und die Wetterlagen ändern rasch. Dafür hat es jetzt  noch keine Fliegen. Die seien im übrigen noch ärgerlicher als die Moskitos.


Ganz nach oben  2011 April - Kanada

                                                          



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